Einfach mal verschwinden

Kennst du das? Einfach mal weg sein? Und Tschüss! Wie das auch immer heisst. Nicht nur, dass das wohl eine tief im Menschen innenliegende Sehnsucht ist, einfach mal … das Weite … zu suchen, nein, auch die Marketingschienen von so mancher Firma, macht sich diese Sehnsucht zu Nutze und setzt diese gekonnt in Wort, Bild und Ton um. An sich nicht verwunderlich, denn auch eine Marketingabteilung besteht schliesslich aus Menschen. Menschen mit allerlei Bedürfnissen, Sehnsüchten, Wünschen, Sorgen und Ängsten. Ist «mal verschwinden» die Lösung? Wie stark ist bei dir der Wunsch danach, einfach mal zu Verschwinden. Los geht’s!

Frage dich selbst: «Wie geht es mir, wie fühle ich mich?» Schau zuerst, wie es dir objektiv, aber auch subjektiv geht und dann ertaste die Gefühle dazu, die sich bei dir manifestieren. Schreib es gleich auf.

Und, «wie zufrieden bin ich mit deinem Privatleben?» «Wie schaut es bei meinem Berufsleben aus?» Mal ehrlich, alles im Butter? Oder kommt da so eine Stimme im Kopf auf, die dir suggerieren will, dass du zufrieden sein MUSST? Dass du nichts zu ändern bräuchtest, weil überall etwas ist? Will heissen, nirgends wird es perfekt sein? Was willst du denn noch ändern in deinem Alter? Die ü50-Generation überfällt des Häufigeren der resignierende Gedanke, dass «man», keine Ahnung wer «man» ist,  mit über 50 Jahren, keine Stelle mehr bekomme und deshalb zufrieden auf seinem alten Posten ausharren soll, wie ein Wachsoldat vor seinem Wachhäuschen, der schon vor langer Zeit von diesem Posten hätte abgezogen werden sollen. Mit Verlaub: Diese, ähnliche und noch schlimmer gelagerte Gedanken sind natürlich kompletter Schwachsinn. Warum ich das weiss?

Weil ich mich ein Leben lang, zuerst im Angestelltenverhältnis weiterentwickelt und verändert habe und ich mich dann, mit 55 Jahren noch in die Selbständigkeit begeben habe. Darum weiss ich das. Ich habe nie darauf gewartet, dass mir ein Arbeitgeber gesagt hat, ich solle mich dahingehend weiterbilden oder diese oder jene Ausbildung, Lehrgang, Seminar oder Workshop machen. Nein, ich bin immer selbst, proaktiv auf meine Bosse zugegangen und habe geschaut, wie ich das machen kann, was mich reizt. Sei es innerbetrieblich oder extern. Schliesslich ist alles was du dir erarbeitest, dein «geistiges Eigentum». Das nimmst du mit, wenn du dann wirklich mal «verschwindest». Selbst wenn du den Firmen Badge, die Geschäftsschlüssel und alles längst schon abgegeben hast und dein Name nicht mehr auf der Payroll deines Arbeitgebers figuriert. Das geistige Eigentum bleibt bei dir.

Was das mit «einfach mal verschwinden» zu tun haben soll? Beantworte du es für dich. Ich für meinen Teil habe festgestellt, dass «einfach mal verschwinden» nicht die erhoffte Lösung ist. Ich habe stets darauf geschaut, ob das was ich mache für mich noch sinnstiftend, zielführend und erfüllend ist und ob es da, wo ich bin, noch immer etwas zu lernen gibt. Ich meine das nicht im mikromässigen Spektrum, nicht im klein-klein des Alltags wühlend, wie ein nach Trüffeln suchender Lagotto Romagnola Hund, sondern im Makro-Bereich der täglichen und nicht alltäglichen Herausforderungen zu schauen, was der nächste Schritt zum Besten, zu meinem Besten ist. Nimm dir Zeit für eine Auslegeordnung und investiere Zeit in dich selbst. Das ist das Beste, was du gerade tun kannst. Und wenn du auf dem halben Weg stecken bleibst? Tja, was dann? Gegenfrage: Wenn du mit dem Auto ein Panne hast, was machst du dann? Richtig, du rufst den Pannendienst oder deine Autogarage an. Die rücken aus. Konkrete, anpackende Hilfe ist da und das, das gibt dir Sicherheit. Die haben alle nötigen Werkzeuge, Hilfsmittel und Instrumente, um dich wieder zu mobilisieren. Zurück zur eigentlichen Frage. Wechsle den «Pannendienst oder deine Autogarage» mit dem Wort «Coach» aus. Et voilà!

Ich wünsche dir viele tolle Erkenntnisse bei deiner Auslegeordnung.

Alfred

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