Furchtlos

Der historische Sieg unserer CH-Fussballnationalmannschaft über Weltmeister Frankreich wird noch lange nachhallen. Auf jeden Fall hat dieser denkwürdige Erfolg schon jetzt einen festen und sicheren Platz in den Annalen der Schweizer Fussballnation.

Abhängig davon, wozu unsere “Tschütteler” noch an dieser EM oder später fähig sein werden, und mit Verlaub, den Begriff “Tschütteler” meine ich hier als Kompliment auch aus der Tradition unserer Schwyzertüütschen-Sprachkultur heraus! Dieser furchtlose Auftritt wird sich im Palmarès der Nationalmannschaft auf seinem richtigen Platz einfinden, ganz klar, so furchtlos und abschliessend, wie der Schlusspfiff beim Spielende.

Hast du es Eingangs schon bemerkt? Ist es dir auch aufgefallen? Furchtlos heisst nicht “Blind vor Eifer”, es heisst auch nicht sämtlichen Respekt vor der Aufgabe zu vergessen.

Es heisst auch unmöglich, seine Bedenken durch eine tollkühne Form von Waghalsigkeit zu ersetzen. Nein, Furchtlosigkeit ist etwas ganz anderes. Es heisst, nach einem Rückstand wieder aufzustehen, sich neu zu sortieren und seiner eigenen, innewohnenden Motivation folgend, tapfer und furchtlos das Richtige zu tun. Ohne Angst. Im Vertrauen auf sein Können und die Schöpfung.

Das Wort “furchtlos” ist mir heute in den Sinn gekommen und es lohnt sich einige Sätze dazu zu schreiben. Die Schweizer-Nati hat mir mit ihrer gestrigen Topleistung quasi den Steilpass zum heutigen Blog geliefert. Ich habe den Pass Volley angenommen und sehe nun, wie der imaginäre Ball wie an der Schnur gezogen ins obere linke Eck der Blogumrandung, lies Textspalte passt, unhaltbar, unaufhaltbar, furchtlos. Wem diese Metapher zu viel war, hier nochmals etwas profaner. Wenn ich merke, dass der Blog sich wie von selbst schreibt, dann ist es an der Zeit, dass er geschrieben wird.

An der Zeit ist es sowieso. An vielen Orten, in vielen Belangen. Es ist an der Zeit, dass ein jeder zu seiner neuen Realität der Dinge, seines Lebens kommt und diese für sich findet. Es ist an der Zeit die Eigenverantwortung zu übernehmen. Es ist an der Zeit, dass die Masken fallengelassen werden, nicht nur die medizinischen und die unsäglichen FFP2-Dinger, die wie Melitta-Kaffeefilter die Gesichter der Menschen verunstalten und sie glauben machen soll, dass sie, mit diesem Teil bewehrt, furchtlos sein dürften.

Es ist an der Zeit, sich auf seine eigene Werte zu besinnen, sich zu erlauben zu eigenen Werten, Wertvorstellungen zu kommen, sich auf seine Form der Furchtlosigkeit hin zu überprüfen.

Wovor fürchte ich mich denn? Sind es meine Befürchtungen oder habe ich liebenswürdigerweise die Befürchtungen Anderer bereitwillig aufgenommen, weil von mir erwartet wird, dass man das ungefragt so macht? Weil du dich immer und überall anzupassen hättest? An Konventionen, Firmenleitbildern, an jedwede Art von Erlassen, Dekreten, von welcher Provenienz auch immer?

Lebe ich das, was ich mir längst schon selber erlauben wollte oder bin ich wenigstens auf dem Weg dahin?

Wo lasse ich mir von wem oder von was auch immer Furcht einjagen? Und warum? Was nützt es mir, wenn ich mit einem Gehirn ausgestattet bin, das Denken aber schon seit langen Jahren immer wieder an Andere delegiere? Weil die es etwa besser könnten?

Bessere Entscheidungen treffen für dich und dein eigenes Leben? Echt jetzt? Früher hast du mit Sicherheit das Denken zum Teil an die Eltern, die Lehrer, die Trainer uam. delegiert, und heute an Arbeitgeber, deine Vorgesetzten, den oder die Partnerin, die Wirtschaft, die Politik, den Medien, dem Vereinsvorstand delegiert. Und warum?

Mit Verlaub, das muss ja nicht per se schlecht sein, das Mindeste allerdings, was man aber sicherstellen und wissen sollte ist, warum ich Teilbereiche meines Lebens in andere Hände und Gehirnwindungen lege. Wo du mitmachst und warum? Was du erreichen möchtest, ja du…

Und schliesslich sollte man es nur kontrolliert anderen überlassen, wenn diese dein 100%iges Vertrauen auch wirklich verdienen. Nicht von Amtes wegen, sondern von deren Integrität her.

Nimm dort Einfluss, wo du einen hast!

Kann es sein, dass es in der Comfortzone gar keine Furchtlosigkeit braucht, weil ja alles so schön bequem eingerichtet, abgenommen und in mundgerechten Portionen schon vorbereitet und abgepackt daher kommt. Jeden einzelnen Tag der Woche und nächste Woche wieder und wieder und dann wieder, Jahr für Jahr, ein Leben lang?

Haben deshalb die Dienstagabendkrimi-Formate so eine grosse Popularität, weil sie einem furchtlose Spannung bieten, klar dosiert, regelmässig, überschaubar, planbar, ohne wirkliche Überraschung, es sei denn, ein Stromausfall sorgt dafür, dass dein Fernseher gerade mal nicht läuft?

Habe ich dich angeregt zu reflektieren, wo du schon lange in deinem Leben furchtlos, entschlossen und ohne langes Überlegen hättest zupacken wollen? Es aber nicht getan hast?

Ja? Dann ist es jetzt eine gute Zeit es zu tun.

Wir wünschen dir dabei viel Erfolg!

Alfred

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